Interview mit Magdalena Norkauer von Fresh Parsnip

Wer keine Lust oder schlichtweg, zumindest gefühlt, keine Zeit zum Kochen hat, kann sich locker flockig bei einem, der vielen Lieferdienste etwas bestellen. Was dann geliefert wird, ist mal mehr, mal weniger überraschend gut oder schlecht. Kann man mögen, muss man aber nicht.

Mit Fresh Parsnip gibt es seit 1. September 2014 eine neue Form des Lieferservices: Vegan, glutenfrei, biologisch.

Wir haben die 26-jährige Gründerin des Lieferdienstes, Magdalena Norkauer, im no milk today getroffen und mit ihr über Leidenschaft, Unternehmergeist und Berlin gesprochen.

 

Magdalena Norkauer & Fresh Parsnip

Zu aller erst: Was ist denn eigentlich Fresh Parsnip?

Fresh Parsnip ist ein veganer Lieferservice, sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden. Die Gerichte können im 3- bis 30 -Tagespaket bestellt werden oder als Lunch-Menü inkl. Smoothie (wer mag, kann sich auch noch das Frühstück mit dazu bestellen). Die Gerichte werden jeden Tag frisch zubereitet in einer Küche in Schöneberg, genauer gesagt in der Malzfabrik (alte Schultheiss Brauerei).

„Wir haben einen ausgebildeten Koch, der sich die Gerichte einfallen lässt. Es ist aber vor allem die Leidenschaft, die alle vereint und uns immer wieder zu neuen Kreationen antreibt.“

Neben den Gerichten kann man sich auch Detox-Smoothie-Kuren bestellen, die einem ebenfalls jeden Tag frisch zubereitet geliefert werden.

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Warum denn eigentlich Smoothies und keine Juices?

Smoothies enthalten alle Bestandteile der jeweiligen Obst- oder Gemüsesorte. Das hat zum einen den Vorteil, dass mehr Vitamine und Mineralstoffe in den Körper gelangen und zum anderen macht es dadurch auch länger satt. Das kann vor allem für Menschen, die noch nie eine Saft- oder Fastenkur gemacht haben, durchaus entscheidend sein.

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Wie bist du auf die Idee gekommen, einen veganen Lieferservice aufzubauen?

Eigentlich studiere ich Lebensmitteltechnologie an der TU. Im Rahmen des Studiums lerne ich viel über Ernährung und die Herstellung von Lebensmitteln – das hat mich dann zu Fresh Parsnip inspiriert. Ich möchte den Leuten zeigen, dass man sich auch ohne die ganzen Zusatzstoffe ernähren kann. Natürliche Gerichte, die ohne tierische Produkte auskommen, schmecken prima, machen satt und entsprechen noch dem Wort Leben-s-mittel.

Wie schafft man es mit 25 Jahren so ein Business hochzuziehen?

Ich bin zwar Gründerin und Geschäftsführerin von Fresh Parsnip, aber ich habe viel Hilfe und Unterstützung von außen. Als die Idee feststand, bewarb ich mich bei einem Existenzförderungsprogramm und hatte das große Glück, ausgewählt zu werden. Ich bekam rechtliche Unterstützung, aber auch Beratung zu Marketing- und PR-Themen. Zudem hab ich tolle Freunde, die mir zum Beispiel bei der Website oder beim der Entwicklung des Logos halfen. Ich mache das also nicht komplett alleine, sondern habe tolle Menschen um mich herum, die das alles ermöglichen.

Aber du studierst nebenher – wie packt man das? Wie viel Zeit investierst du in die Firma?

Naja, ich stehe morgens von 6-9 Uhr in unserer Küche und verpacke das Essen, das vorher gekocht wurde und anschließend an unsere Kunden rausgeht. Tagsüber kann ich mir die Zeit recht frei einteilen und studieren oder mich dem Business widmen. Abends geht es dann noch mal für ein paar Stunden an den Rechner. Da geht schon viel Zeit rauf, aber ich hab schon immer viel gearbeitet, ich kenn es fast nicht anders.

Und damit kommst du gut zurecht?

Ich sehe es nicht als Belastung. Es ist das, was ich machen will. Es ist meine Leidenschaft. Mein Ziel ist es nicht, damit steinreich zu werden – klar, wäre es gut, wenn ich damit mal meinen Lebensunterhalt finanzieren kann – aber darum geht es mir in erster Linie nicht. Es ist mein winziger Beitrag für eine bessere Welt. Ich will, dass die Menschen wieder bewusster mit ihrer Ernährung umgehen und sich nicht von den ganzen riesigen Konzernen erzählen lassen, was gut für sie sei. Das ist das, was mich jeden Tag antreibt.

Fresh Parsnip bedeutet frische Pastinake – das ist ziemlich ungewöhnlich, wie bist du auf den Namen gekommen?

Das ist eigentlich ganz lustig. Ich war bei einer Veranstaltung vom Existenzförderprogramm. Hier musste man sich vorstellen mit seinem Namen… und dem Namen seiner Firma. Den gab es nur leider zu dem Zeitpunkt noch nicht. Wir haben uns zwar einige Gedanken gemacht, gebrainstormt und hatten auch ein paar Ideen in der engeren Auswahl, aber es stand noch nichts fest.

Ich hatte dann ungefähr eine Stunde Zeit mir etwas zu überlegen. Da die Gerichte auf regionale und saisonale Lebensmittel basieren, wollte ich etwas, das damit in Verbindung steht. Pastinake ist mit das einzige Gemüse, das noch nicht in einem Markennamen verwendet wird und so ist „Fresh Parsnip“ entstanden.

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BERLIN

Wie ist deine persönliche Berlingeschichte? Seit wann und warum seid ihr in der Stadt?

Das Studium hat mich vor drei Jahren von München nach Berlin gebracht. Viel mehr gibt es da eigentlich gar nicht zu erzählen ;)

Was sind deine Berlin-Pros & -Cons?

Wie gesagt, ich bin ursprünglich aus München und was mich hier am meisten verwundert und auch stört, ist diese Kostenlos-Mentalität. Gerade in Bezug auf Qualität sind viele Leute in Berlin nicht bereit auch entsprechend Geld auszugeben. In Berlin kann man für wenig Geld sehr viel erleben, das ist auch toll, aber genauso würde ich mir wünschen, dass die Bereitschaft steigt, auch mal einen Euro mehr in die Hand zu nehmen, wenn es gerechtfertigt ist.

Was ich dafür sehr an Berlin schätze, ist, dass man in Berlin IMMER etwas machen kann. Zu jeder Uhrzeit und egal an welchem Wochentag kann man irgendwo was Essen, Trinken oder Feiern gehen – das ist schon wirklich toll. Diese Freiheit ist schon etwas einzigartiges und ich liebe es sehr.

Zum Abschluss noch die Frage: Was ist dein (Lebens-) Motto?

Sei naiv, aber nicht dumm!

 

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Wir haben nicht nur großen Respekt vor ihrem Mut, sondern wünschen Magdalena und Fresh Parsnip ganz viel Erfolg für die Zukunft! Danke für das wirklich tolle Interview.

3 Meinungen zu “Interview mit Magdalena Norkauer von Fresh Parsnip

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